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Hersteller | Commodore International |
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Veröffentlichung | 1983 |
Produktionsende | 1986 |
Prozessor | MOS6510 @ 1,023 MHz (NTSC-Version) @ 0,985 MHz (PAL-Version) |
Arbeitsspeicher | 64KBRAM+ 20 KBROM |
Grafik | VIC II 320×200, 16 Farben, Sprites |
Sound | SID 6581 3× Osc, 4× Wave, Filter, ADSR, Ring |
Datenträger | Eingebautes Floppylaufwerk für 170-KB-Disketten Steckmodule |
Betriebssystem | Commodore Basic V2 |
Besonderes | Tragbar, Gewicht 10.5 kg eingebauter 5 Zoll Farbmonitor Stromanschluss erforderlich kein Akku eingebaut |
Der SX-64, auch als Executive 64 bezeichnet, war eine tragbare Version des C64. Er enthielt einen eingebauten 5" (127 mm) großen Farbbildschirm und ein zur VC1541 kompatibles 5¼"-Diskettenlaufwerk. Der Computer enthielt keinen Akku, sondern wurde am normalen Stromnetz betrieben, wog 10,5 kg und hatte laut Werbetext unter einem Flugzeugsitz Platz.
Der SX-64 wurde ab Dezember 1983 zum Preis von 995,- US$ verkauft, in Deutschland bot man das Gerät ab Frühjahr 1984 für knapp 3.000 DM an. Das Gerät wurde lediglich im Zeitraum Frühjahr 1984 bis 1986 vertrieben. Entgegen hartnäckigen Gerüchten wurden weltweit mehr als 49.000 Exemplare produziert und vertrieben, was man an der fortlaufenden Seriennummer leicht erkennen kann: In der SN-Database auf sx64.net findet man einen SX-64 mit der Endnummer 049807. Ursprünglich plante Commodore ein Doppel-Diskettenlaufwerk für das Gerät ein, auf der Summer CES (Consumer Electronics Show) 1983 in Las Vegas stellte man daher einen entsprechend ausgestatteten Prototyp vor. Aus der anfangs gewählten Bezeichnung Commodore Double Drive Executive 64 entstand kurz DX-64. Außer diesem Prototyp konnte man noch kein verkaufbares Produkt nachweisen. Auf der Winter CES wurde ein fast serienreifer Prototyp vorgestellt, der nur noch ein Diskettenlaufwerk aufwies und den dementsprechend geänderten Namen SX-64 (Single Drive Executive 64) bekam. Das zweite Laufwerk, welches wahrscheinlich aus Kostengründen dem Rotstift zum Opfer fiel, sollte aber optional mitbestellt werden können. Es wurde ein weiterer Prototyp vorgestellt, der SX-100, ein weitestgehend gleiches Gerät, lediglich mit einem Schwarz-Weiß-Monitor ausgestattet. Dieser kam aber über das Prototyp-Stadium nicht hinaus.
Der DX-64 wird in dem beigefügten Handbuch zwar gelegentlich erwähnt, auch sieht man in einer Gerätebeschreibung eine Zeichnung eines Computers mit Doppellaufwerk, jedoch ist ein «echtes» Serienmodell des DX-64 bis heute nicht belegt, so dass der Double Drive Executive 64 es wohl nie zur Marktreife gebracht hat, lediglich Eigenbauten lassen sich im Internet finden, leicht daran zu erkennen, dass das obere Laufwerk auf der Frontplatte die Bezeichnung STORAGE aufweist.
Tatsächlich wurde der SX-64 seinerzeit als «Vertreter-Laptop» genutzt. Dank des Farbmonitors waren die Zeiten der Darstellung von einfarbigem Text vorbei, man konnte dem Außendienstmitarbeiter nun auch aufwändigere Grafiken mitgeben. Programme wie Multidata64, CalcResult64, Adressen64, Mitgliederverwaltung64 und Text64 zielten auf Büro-Anwendungen, Lagerverwaltungen und ähnliche Einsätze in Unternehmen. Die Ampelanlagenfirma SILA nutzte den SX-64 zur Steuerung und Programmierung ihrer mobilen Einsatzampeln an Baustellen. Die Firma CIL Microsystems aus Sussex/England bot einen modifizierten SX-64 als Mess- und Steuercomputer für den technisch-wissenschaftlichen Bereich an, wobei der Schacht oberhalb des Laufwerks durch ein Messdateninterface (ADS-Interface) ausgetauscht wurde. Die Firma Tesa schickte ihre Handelsvertreter mit speziell umgerüsteten Geräten namens «Tesa Etikettendrucker 6240» zu den Kunden. Der Monitor wurde gegen einen Grünmonitor getauscht, der SID, der im SX-64 für den Sound verantwortlich ist, wurde entfernt. Das ROM enthielt eine spezielle Tesa-Software.