Philips Videopac+ G7400
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Hersteller Philips
Veröffentlichung 1983
Prozessor Intel 8048 @ 5.91 MHz
Arbeitsspeicher 6KBRAM+ 1 KBROM
Grafik 320×238 Pixel
16 Farben
Sound 1 Kanal
8 Klänge
Datenträger Steckmodule
Controller 2 Joysticks
Spiele ca. 70 Module
Erweiterungen - C7010 Schachmodul
- C7420 Basicmodul

Die G7400 (auch: Philips Videopac+ G7400) ist eine ab 1983 erschienene Videospiel-Konsole der Firma Philips. Die G7400 erschien nur in Europa als Nachfolger der 1978 erschienen Philips G7000. Eine Veröffentlichung in den Vereinigten Staaten als Magnavox Odyssey³ war geplant, wurde aber nicht realisiert.

Die G7400 konnte drei Arten von Spielen wiedergeben: Alle G7000-Spiele, spezielle G7000-Spiele mit zusätzlichen HiRes Hintergrundgrafiken, die nur auf der G7400 angezeigt wurden und Nur-G7400-Spiele mit HiRes-Sprites und Hintergrundgrafiken.

Eine Besonderheit des Gerätes ist die eingebaute Folientastatur. Die verwendeten beiden Joysticks sehen zwar aus wie analoge Controller, es handelt sich aber dabei um gewöhnliche digitale 8-Wege-Steuerknüppel mit einem Feuerknopf, wie sie auch beim Atari 2600 verwendet wurden.

Die Spiele sind auf Videopac genannten Steckmodulen gespeichert, die bis zu acht KB fassen und zum Teil mehrere Spiele enthalten. Philips brachte etwa 60 Module heraus, weitere Titel erschienen von Fremdherstellern wie Parker (in Kooperation mit Sega, Konami), Imagic oder Jopac. Die Videopac-Module konnten mit einem Griff sicher aus der Konsole gezogen werden, ohne dass die Konsole dazu ausgeschaltet werden musste, wie es bei den Mitbewerbern üblich war. Die Module wurden anfänglich in einer Kartonverpackung ausgeliefert, später dann in stabilen Plastikboxen mit durchsichtiger Front, hinter der die Spieleanleitung gleichzeitig als Cover diente.

Mit dem Modul Nr. 9 konnte die Konsole über einen Assembler programmiert werden, die entworfenen Programme (bis zu 100 Schritte) konnten damit aber nicht gespeichert werden. Dies ging erst mit dem Basic-Modul C7420 (mit eigener CPU, ROM und RAM), dass die G7400-Konsole zu einem vollständigen Heimcomputer machte. Die Basic-Programme konnten hier auf einem Kassettenrecorder gespeichert werden.

Viele Konkurrenzprodukte, beispielsweise das Atari 2600, waren dem G7000/G7400 in technischer Hinsicht überlegen (höhere Auflösung, polyphone Klänge, mehr Farben). Es wurde versucht, diesen Nachteil durch neue Konzepte, wie Kombinationen aus Brett- und Videospielen und durch Lernprogramme zu kompensieren. Einige Spiele sind fast 1:1-Kopien von erfolgreichen Atari VCS Spielen z. B. 22 Space Monster (Atari: Space Invaders), 38 Super Mampfer (Atari: Pac-Man), 33 Kunstspringer (Atari: Circus Atari), 29 Dämme sprengen (Breakout). Selbst heute entwickeln noch einzelne Programmierer neue Spiele für diese Konsole.

Als Nachfolger der G7000 hatte die Philips G7400 eine verbesserte Grafikdarstellung. Module, die diese Fähigkeiten ausnutzen können, werden als Videopac+ bezeichnet. Einige dieser Videopac+-Module sind bis auf ein Hintergrundbild identisch mit normalen Videopac-Modulen, sie funktionieren daher auch im G7000, andere laufen nur auf dem G7400. Diese enthalten ROMs bis zu 16 KB. Der Netzschalter des G7400 war recht störanfällig.

Auch diese Spielkonsole wurde vom Video Game Crash im Jahr 1983 nicht verschont. So konnte die durchaus leistungsfähige G7400-Konsole kein großer Erfolg mehr werden. Einige Module waren zwar schon entwickelt, wurden aber nicht mehr veröffentlicht. Sie wurden später von einigen Videopac-Fans wiederentdeckt und zumindest als Binär-ROM für den O2EM-Emulator verfügbar gemacht.