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Hersteller | Virtual i.O, Inc. |
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Veröffentlichung | 1995 |
Display | 2x 0.7 Zoll Farb-LCD mit jeweils 181'470 Pixeln bei 60 oder 70 Hz Auflösung je 789 (RGB) x 230 Pixel entspricht 263x230 Pixeln |
Optik | Sichtfeld 30°/Auge Fester Brennpunkt bei 28 cm |
Gewicht Kopfteil | PC-Version 12 oz (ca. 340 g) Videoversion 8 oz (ca. 230 g) |
Die i-glasses! war eine der ersten erschwinglichen 3D-Brillen für den Consumer-Bereich und wurden 1995 von Virtual i.O, Inc., Seattle, USA herausgebracht. Der Vertrieb der PAL-Version in Europa erfolgte durch Virtual Products GmbH, Berlin. Es waren zwei Modelle und ein Upgrade-Kit erhältlich.
Beide Versionen verfügten über eine Stirnhalterung, auf die mit Hilfe einer Klettverbindung eines von zwei mitgelieferten und unterschiedlich dicken Polstern angebracht werden konnten. Dadurch wurde ein bequemer Sitz auch für Brillenträger gewährleistet. Eine abnehmbare Blende schirmte einfallendes Licht ab. Wurde diese entfernt, waren die Displays transparent und es konnte trotz übertragenem Bild die Umgebung im Blick behalten werden. Auf der rechten Seite befand sich der Schalter für den Videomodus (Standard 2D, 3D und 3D reverse), oben rechts der Lautstärkeregler und ein Knopf, mit dem das Video-Signal abgeschaltet werden konnte (Video mute). Im Lieferumfang befanden sich ausserdem ein Scart-Kabel, ein mehrsprachiges Handbuch und eine VHS-Kassette mit 2D- und 3D-Beispielvideos sowie einer Video-Anleitung in englischer Sprache.
Videoversion
Die leichtere Videoversion verfügte über eingebaute und verstellbare Stereo-Kopfhörer. Ein elastisches, grössenverstellbares Kopfband am Hinterkopf hielt die Brille in Position. Mitgeliefert wurden ein externes Netzteil und ein Anschlussadapter mit drei Chinch-Buchsen und dem Anschluss für das Netzteil. Hier konnte eine beliebige RCA-Composit-Quelle (gelbe Buchse) und eine Stereoton-Quelle (rote und weisse Buchsen), wie z.B. Videorekorder oder Gamekonsolen, angeschlossen werden. Ein Anschluss für das mitgelieferte Netzteil befand sich ebenfalls am Anschlussadapter, der über ein langes Kabel mit dem Kopfteil verbunden wurde. Über ein separat erhältliches UPGRADE-Kit konnte die Videoversion bei Bedarf nachträglich zur PC-Version aufgerüstet werden.
Die Videoversion der i-glasses! war unter anderem bei Zahnärzten beliebt, die diese während der Behandlungen bei Patienten einsetzten, was zu deren Entspannung beitragen sollte.
PC-Version
Die PC-Version wurde ebenfalls mit dem Anschlussadapter der Videoversion geliefert. Dieser war jedoch nur Zubehör und wurde für den Einsatz am PC nicht benötigt. Stattdessen war ein PC-Modul beigelegt, das über zwei VGA-Buchsen, drei 3.5 mm Klinkenbuchsen, eine 9-Polige serielle Schnittstelle und einen Anschluss für das Netzteil verfügte. Am VGA-Eingang wurde das Kabel von der Grafikkarte eingesteckt und der PC-Monitor am VGA-Ausgang. Das Modul wurde also zwischen Grafikkarte und den Monitor geschleift. Ebenso wurde mit den Klinkenbuchsen verfahren, durch die der Ton vom PC übertragen wurde. Das Kopfteil war mit einem zusätzlichen Modul ausgestattet, welches an der Stelle des elastischen Kopfbandes angebracht war. Dieses Modul konnte die Bewegungen des Kopfes in drei Richtungen (neigen, drehen, kippen) erkennen. Das PC-Modul wurde mit dem daran angebrachten langen Kabel an dieses als «Head Tracker» bezeichnete Modul angeschlossen. Ein weiteres Kabel führte vom Head Tracker zum Brillenteil und lieferte die Video- und Tonsignale weiter zu den Displays. Um das Kopfteil an den Kopfumfang des Trägers anpassen zu können, war hinten am Head Tracker ein grosser Drehknopf angebracht, mit dem sich die Grösse einstellen liess. Um die Kopfbewegungen an den PC übermitteln zu können, musste die serielle Schnittstelle am PC-Modul mit einem COM-Port am PC verbunden werden.
Spiele-Unterstützung
Die PC-Version wurde von diversen Spielen in unterschiedlichem Umfang unterstützt. Während einige die i-glasses! direkt verwenden konnten (native Unterstützung, z.B. «Mech Warrior 2» von Activision, «Descent»/Interplay), mussten für andere spezielle Treiber installiert werden (z.B. «Doom»/id Software, «Falcon 3»/Microprose). Während viele Spiele mit nativer Unterstützung nicht nur den Head Tracker, sondern auch 3D-Video unterstützten, war bei Spielen die Treiberunterstützung benötigten, nur Standard-2D Video verfügbar. Der Umfang der Head Tracker Unterstützung war abhängig vom jeweiligen Spiel. So gab es einige, die Kopfbewegungen vollständig erfassen konnten, während andere nur ein Teil (z.B. nicken und drehen oder nur drehen) auswerteten. Es gab sogar Spiele, die zwar natives 3D-Video aber gar keine Kopfbewegungen unterstützten.